Hallo liebe Community,

wie ihr vielleicht schon gehört habt, bin ich seit sieben Semestern Gasthörer in der Sonderpädagogik an der Uni Würzburg und hatte dabei schon einige Möglichkeiten mich dort als „Experte in eigener Sache“ einzubringen. Mit der Unterstützung meiner Assistent*innen bemühte ich mich vor dem aktuellen Semester um einen Kontakt zu der neuen Vertretungsprofessorin Dr. Tanja Kinne (Lehrstuhl für Körperbehindertenpädagogik). Sie empfing mich sogar gleich an ihrem ersten Arbeitstag an der Uni Würzburg zu einem intensiven zweistündigen Austausch. Mich hat ihr Interesse für mein Engagement als „Experte in eigener Sache“ sehr gefreut. Und am Ende des Gesprächs vereinbarten wir sogar mehrere Impulsvorträge, von mir als Experte in eigener Sache“, in ihrer aktuellen Vorlesung „Einführung in die Körperbehindertenpädagogik“. Bei dieser Vorlesung bin ich auch jede Woche als Gasthörer anwesend und Frau Kinne bindet mich immer wieder spontan in ihre Lehre mit ein. Oft leitet sie eine Frage an mich mit Worten ein wie: „Wir haben ja nun auch jemanden im Raum der sich da noch viel besser auskennt..“. Die Themen der von mir vorbereiteten Impulsvorträge, die ich selbstständig über meinen Talker in der Vorlesung halte, sind u. a. „Die Bedeutung der Medizin für mein Leben“, „Der gespürte Zusammenhang von Spastik und Emotionen“ und „Meine Erfahrungen mit der Konduktiven Förderung und der Brucker-Biofeedback-Methode“. Für diese Vorträge erhalte ich ganz offiziell ein Honorar von der Uni Würzburg, das bedeutet mir, als Wertschätzung meiner Expertise, viel. Aktuelle findet die Vorlesung hybrid statt, aber wohl noch im Laufe des Semesters nur noch online. Einen Vortrag konnte ich aber bereits in Präsenz vor den Student*innen halten.

In Zukunft möchte ich meine Tätigkeit als „Experte in eigener Sache“ weiter ausbauen. Vorträge zu halten macht mir viel Freude. Mein Ziel ist es meine Perspektive und mein Wissen in unterschiedlichen Fachbereichen einzubringen und damit möglichst viele Student*innen und Dozent*innen zu erreichen. Die letzten sieben Semester an der Uni Würzburg bestärken mich in der Überzeugung, dass die Perspektive von Menschen mit komplexer Behinderung und die Idee eines möglichst selbstbestimmten Lebens in der akademischen Lehre oft noch viel zu wenig Beachtung findet. Für die tolle Möglichkeit daran aktiv etwas zu ändern bin ich Frau Dr. Kinne sehr dankbar.